Die Organe der Europäischen Union

 

In einem ersten Schritt meines Projektes bin ich einige Tage lang von Straßburg über Frankfurt, Luxemburg bis nach Brüssel gefahren und habe die Institutionen der Europäischen Union fotografiert.

Im weiteren Sinne habe ich Architektur aufgenommen. Allerdings überragen die Prozesse, die hinter der Hülle der Gebäude ablaufen die Größe der Häuser. In ihnen sollen Expertengremien, Staatschefs und Ministerräte zusammenkommen, um miteinander zu reden. Hier sollen europäische Anliegen analysiert und Lösungen für Aufgaben gefunden werden, die zum Wohle aller Mitglieder der Eurpäischen Union die Interessen ihrer einzelner Regionen ausgleichen.

Selbstverständlich verlaufen solche Prozesse nicht ausschließlich reibungslos. Auch der Anpassungs-Prozess ist Teil der Vorgänge in den Foren in Brüssel und Straßburg. Der kann mitunter turbulent verlaufen. Wenn sich Regionalinteressen auf europäischer Bühne massiv Gehör verschaffen und so in einen breiten Fokus geraten, wird ein großer Raum aufgemacht für all die Unterschiedlichkeit der europäischen Gesellschaften. Solange sie gewährleisten, Eigentümlichkeiten und Charme aller Partnerregionen in friedlicher Koexistenz zu respektieren, haben alle Platz. Mitunter besteht Erklärbedarf. Und Verstehbedarf. Darum wird in Brüssel zusammengekommen und geredet, erklärt und verstanden.

 

Der Weg in die Herzen der Menschen geht über Vertrauen

Die Geschichte der Menschheit hat gezeigt, dass das Zusammenwachsen von Völkern nicht selbstverständlich harmonisch verläuft. Es ist dann eine Frage von Begabung und Gespür der EuroPhysiker, die Idee aus den Brüsseler Laboren in die Gesellschaften gehen zu lassen. Hier ist der Platz wo wahr werden muss, dass die Statik des Konzeptes halten wird. Hier müssen Wichtigkeit, Qualität und Nutzen der Verbindung der Völker Wirklichkeit werden, das Theoretische seinen praktischen Nutzen beweisen. Hier muss die Idee ihre ganze Kraft entfalten.

Die Überzeugungskraft der Idee ist da. Noch fehlt die Überzeugungskraft der Politik oder: Starke Kommunikation! Der Weg in die Herzen der Menschen geht aber nicht nur über Infotage, sondern über Vertrauen. Das muss man bilden können.

Die Vermutung liegt nah, dass die Verbindung der Völker weit unterhalb ihrer Möglichkeiten bleibt, wenn sie nicht über den Status einer Währungsunion hinauswächst. Der über die Jahrhunderte gewachsene kulturpolitische Genpool Europas hält alle notwendigen Anlagen bereit, um zu einer Wirtschafts-, Sozial-, ja, Gerechtigkeitsunion zusammenzuwachsen.

Vielleicht bildet der Hinweis auf soziale Gerechtigkeit mehr Vertrauen als das Reden über Münzgeld.

19. April 2017, 17:15 Uhr
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